Invest Region Leipzig GmbH

Grünes Gewerbegebiet Zwenkau: Michael Körner im Interview mit der LVZ

Große Pläne für die Wirtschaftsregion Leipzig


Im Rahmen eines Interviews mit der Leipziger Volkszeitung, sprach Michael Körner, Geschäftsführer der Invest Region Leipzig GmbH, über die Entstehung des neuen Zwenkauer "Grünen Gewerbegebiets" und dessen Bedeutung für die Wirtschaftsregion Leipzig. Teile dieses Interviews wurden am 21.01.2024 in der Online-Ausgabe der LVZ unter dem Titel "Hoffnung auf über 1000 neue Jobs: Was hinter Zwenkaus Plänen für ein „Grünes Gewerbegebiet“ steckt" von Florian Reinke veröffentlicht.

1500 neue Arbeitsplätze für die Region


LVZ: In Zwenkau soll ein Grünes Gewerbegebiet entstehen. Die Rede ist von möglichen 1500 neuen Arbeitsplätzen. Was bedeutet diese Entwicklung für die Wirtschaftsregion Leipzig, beziehungsweise wie reagiert die Invest Region Leipzig GmbH auf dieses Projekt?

Körner: Zunächst bedeutet diese Entwicklung: Die Region wächst. Die wirtschaftliche Leuchtturmwirkung der Stadt Leipzig macht sich zunehmend im Umland bemerkbar. Das Wirtschaftswachstum zieht erhebliche positive Effekte für die Region nach sich: Investitionen und Ausbau der gesamten Infrastruktur (Straßen, Kitas, Schulen etc.), attraktiver Arbeitsmarkt, Steigerung des Lebensstandards der Bevölkerung.

Darüber hinaus ist das Grüne Gewerbegebiet in Zwenkau ein deutliches Zeichen für die Attraktivität der Region. Derart großflächige Areale bieten produzierenden Unternehmen die Möglichkeit und den Spielraum, ihre Fertigungsimmobilien nach eigenen Vorstellungen zu realisieren.

Die Invest Region Leipzig GmbH begrüßt diese Entwicklung. Mit der absehbaren Baureife können wir die Fläche nun ansiedlungswirksam vermarkten, sowohl im direkten Kontakt mit nationalen und internationalen Unternehmen als auch auf internationalen Messen wie der MIPIM in Cannes oder der EXPO-Real in München.

Eine Besonderheit des Standortes Zwenkau ist die Nähe zum Chemiepark Böhlen-Lippendorf. Diese Nähe bietet eine besondere Eignung für chemienahe Branchen und Synergien.


LVZ: Sind im Raum weitere Entwicklungen von Gewerbegebieten in dieser Größenordnung geplant bzw. sind entsprechende Erschließungen schon im Gange? Falls ja, welche sind das?

Körner: Ja, es gibt weitere Entwicklungen von Gewerbegebieten in dieser Größenordnung im Raum Leipzig. So ist im Norden der Stadt Leipzig, in unmittelbarer Nähe zum Flughafen und Porsche, die Erschließung der Radefelder Allee geplant, auch die ehemalige Gußwerke und die dortige Entwicklung von Panattoni schafft Raum für Großansiedlungen. Auch im Landkreis Leipzig sind weitere Flächenpotenziale in der Entwicklung, aktuell z. B. in Frohburg oder in Naunhof.


LVZ: Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass für das Areal in Zwenkau ohne große Probleme Interessenten/Unternehmen gefunden werden? Wie gut sehen Sie die Wirtschaftsregion Leipzig im Wettbewerb mit anderen Regionen aufgestellt? (Gibt es womöglich schon Interessenten für das Gewerbegebiet?)

Körner: Wir sehen sehr gute Chancen, Interessenten für den Standort Zwenkau zu finden. Es gibt bereits eine hohe Nachfrage von Unternehmen aus Zukunftsbranchen, die den weltweiten Wirtschaftstrends entsprechen. Dazu gehören die Energie- und Umwelttechnik, wie z.B. die Produktion von Solarzellen, Wasserstoff oder auch Batterieproduktion und -recycling. Eine besondere Rolle für die Region Leipzig und Mitteldeutschland insgesamt wird in den nächsten Jahren auch die Halbleiterindustrie spielen. Leipzig liegt genau zwischen Magdeburg und Dresden und ist damit ein optimaler Standort für Unternehmen aus der Wertschöpfungskette der Chipindustrie. Hierfür müssen baureife Flächen zur Verfügung gestellt werden.

Die Wirtschaftsregion Leipzig steht im Wettbewerb mit anderen Regionen sehr gut da. Mit der Kombination von Stadt und Landkreis Leipzig verfügen wir über eine attraktive Wirtschaftsregion, die sowohl Unternehmen als auch Arbeitskräfte anzieht. Hinzu kommen ein vielfältiges Bildungsangebot, kulturelle Angebote, eine hohe Lebensqualität, günstige Lebenshaltungskosten, Naherholungsgebiete und Tourismus. Dieses Gesamtpaket ist für Arbeitskräfte von großer Bedeutung und für Unternehmen ein wichtiger Standortvorteil.

Darüber hinaus bietet unsere Wirtschaftsregion Leipzig optimale Rahmenbedingungen für Unternehmen. Dazu gehören neben einer guten Infrastruktur auch eine Förderung für Ansiedlungsinvestitionen von bis zu 35 Prozent - davon können andere Regionen nur träumen.


LVZ: Das "Grüne Gewerbegebiet" in Zwenkau ist nur eine von vielen aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen rund um Leipzig: Wir denken hier auch an Schkeuditz (Mytheresa, Flughafen) oder Markranstädt (Skeleton). Teilen Sie den Eindruck, dass sich Unternehmen zunehmend im Leipziger Umland ansiedeln, beziehungsweise hier Flächenpotenziale aktiviert werden? Was sind mögliche Gründe? (Gibt es in Leipzig selbst womöglich keine Flächen mehr?)

Körner: Leipzig bleibt der Motor. Das Wachstum der Region führt zu einer natürlichen Entwicklung, dass die Region zusammenwächst und zunehmend auch die Landkreise davon profitieren. Gleichzeitig haben Unternehmen individuelle Standortkriterien. So ist es naheliegend, dass vor allem flächenintensive Gesuche außerhalb des Stadtgebietes fündig werden. Voraussetzung ist immer die Verfügbarkeit und Entwicklung von Flächen (Radefelder Allee, Theklafelder, Grimma etc.) Weitere Kriterien, die bei der Standortentscheidung eine Rolle spielen, sind z.B. die Nähe zum Flughafen (Mytheresa). Gut ist, dass die Flächenpotenziale sukzessive und nicht alle gleichzeitig entwickelt werden, so folgen nun u.a. Grimma (Entwicklung von zuletzt über 30 ha und Verkauf an die Projektentwickler GLP und HINES), Markranstädt (Revitalisierung Brownfield durch ecoPARKS - Skeleton) und eben auch Zwenkau und auch Frohburg als Greenfield-Flächen.

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